Freitag, 2. Januar 2015

#3 Black and White



Mit dem Hop-on Hop-off-Bus geht's heute zu einem Weingut epischen Ausmaßes. Südlich von Kirstenbosch (Stichwort: Botanischer Garten) liegt Constantia, eines der ältesten Weingüter des Kaps.












Diese noble Gegend steht im direkten Gegensatz zur nächsten Station: Township ImiZamo Yethu. Das Township würde ich – politisch unkorrekt – als Slum bezeichnen. In klassischen Wellblechhütten, wie ich sie bisher nur aus dem Fernsehen kenne – hausen hier mittlerweile 13.000 Menschen. Unser Tourguide – ohne sollte man hier keinesfalls unterwegs sein – erzählt uns, dass es in den 1980er Jahren gegründet wurde, also den letzten Jahren der Apartheid. Hier leben ausschließlich schwarze Menschen, während direkt nebenan eine noble weiße Siedlung existiert.














HIV und Hepatitis breiten sich schnell aus, obwohl medizinische Versorgung kostenlos ist und auch Aufklärung stattfindet. Leider wird mit Alkohol versucht die Probleme zu vergessen. Wir betreten eine winzige Wellblechhütte, kaum drei erwachsene Menschen passen hinein, dennoch ist das der Lebensraum für eine kleine Familie von vier Personen. Es ist beklemmend hier zu sein. 

Wir gehen weiter, ein kleines Mädchen läuft auf mich zu und umarmt mich. Intuitiv greife ich nach meiner Handtasche, bis ich die Augen der Kleinen sehe: Pure Unschuld. „Foto, Foto!“ Ich frage, ob das in Ordnung sei, unser Tourguide sagt, dass das kein Problem sei. Die Leute hier, vor allem Kinder, posieren gerne für die Kamera und sind Touristen gewöhnt. Besucher sind wichtig, um Aufmerksamkeit zu schaffen und ein wenig Geld an einem Kiosk oder für selbst hergestellte Handwerke auszugeben, was der gesamten Community zugute kommt.






Diese Tour wühlt mich auf, und an dieser Stelle möchte ich meine restlichen Gedanken und Erlebnisse dazu für mich oder ein persönliches Gespräch behalten.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen