Donnerstag, 7. November 2013

Watch your step


In dem Land, in dem ich mich gerade befinde, liegen in Folge des Regimes der Roten Khmer laut UN-Schätzungen noch immer sechs Millionen Landminen. Einige Regionen Kambodschas zählen zu den am stärksten verminten Gegenden der Welt. Um einen Eindruck davon zu bekommen: Bisher wurden in der Region Koh Ker (Nordwesten) 1.382 Minen sowie 1.447.212 Blindgänger und Bomben entschärft. Es halten jedoch Gerüchte an, dass bei bewaffneten Auseinandersetzungen mit Thailand 2008 und 2009 neue Sprengkörper gelegt wurden. Ende 2009 kam in Prasat Preah Vihear (Norden) beim monumentalen Treppenaufgang zum Tempel ein Soldat ums Leben. 

Grund genug für mich, mir das Landminenmuseum anzusehen (www.cambodialandminemuseum.org). Gegründet von dem ehemaligen Kindersoldaten Aki Rais, dessen Hauptaufgabe es war Minen zu verlegen, dient das Museum in erster Linie zur Aufklärung der Bevölkerung (Eintritt frei, für Ausländer 3$) und ist an ein Waisenhaus bzw. Rehabilitationszentrum gekoppelt. Mit den Betroffenen konnte ich leider nicht sprechen, aber einige der Kinder haben ihre Geschichte aufgeschrieben, wie zum Beispiel Nakin. 





Und von wo kam das Zeug? ... Genau.



Beinprothese







Den Weg zum Landminenmuseum wollte ich ursprünglich mit einem Ausflug zu Wat Thmei verbinden. Angeblich leben dort junge Mönche, die sich immer wieder gerne mit Touristen unterhalten, um ihr Englisch aufzubessern. Nachdem  ich nach rund einer Stunde Fahrt mit dem Tuk Tuk beim Museum gut durchgeschüttelt angekommen bin, dachte ich mir, dass diese Kombination eine gute Idee war, denn mit so einer weiten Distanz hätte ich nicht gerechnet (rund 36 km). 

Auf die Mönche musste ich leider verzichten, weil es plötzlich wie aus Eimern zu regnen begonnen hat. 


Wer also gerade bei Regen in Wien sitzt – same here. Es ist zwar wärmer, aber bei dem Highspeed, den das Tuk Tuk drauf hatte, dann doch ziemlich kühl. Sehr sogar. Zwischendurch blieb der Fahrer am Straßenrand stehen, um eine Regenjacke für mich hervorzuzaubern. Sehr nett fand ich das. Trotzdem weiß ich für’s nächste Mal: Kein Tuk Tuk ohne Regencape mehr, viele haben nämlich Plastikplanen an der Seite runterhängen. Und der Fahrer sollte darüber nachdenken, sich sowas zuzulegen, denn der Arme war bis auf die Knochen durchnässt, weil er mir seinen Regenschutz überlassen hatte. Mein schlechtes Gewissen hielt sich in Grenzen. Hätte er sich mal so eine Plastikplane zugelegt, der Gute. Er hat mir nicht so ausgesehen, als könne er es sich nicht leisten. Gutes Trinkgeld gab‘s trotzdem. Immerhin hat er seinen Job heute unter erschwerten Bedingungen erledigt. 


Am Strassenrand werden Zucker-Zuckerln fabriziert


Was ich mir übrigens für meine beiden Istanbul-Urlauben nach meiner 30-Tage-Bikram-Yoga-Challenge vorgenommen, aber doch nicht geschafft habe, stand heute schon an Tag zwei in Siem Reap am Plan: Yoga. Ach, fein war das. Allerdings kein Bikram Yoga, sondern ganz normales. Ein bisschen überrascht war ich schon, denn wer 90 Minuten Yoga bei 37 Grad gewöhnt ist (auch wenn der Mai jetzt schon ein Zeiterl her ist), vermisst das Schwitzen und die Anstrengung. Nicht ein Schweißtröpfchen hat sich erbarmt. Und bevor blöde Kommentare kommen – nein, ich hab nicht nur zugeschaut, sondern brav mitgemacht. Vielleicht schaffe ich es in jeder besuchten Stadt einmal zum Yoga. Neue Challenge?  



2 Kommentare:

  1. Hey! Das ist richtig interessant, und gleichzeitig traurig dass es so viele (nicht vorstellbar) Landminen gibt!
    Ich hoffe du besuchst noch die Mönche ;-)

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  2. Ja ... wirklich unvorstellbar. Und die Mönche kommen noch :)

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