In dem Land, in dem ich mich gerade befinde,
liegen in Folge des Regimes der Roten Khmer laut UN-Schätzungen noch immer sechs
Millionen Landminen. Einige Regionen Kambodschas zählen zu den am stärksten
verminten Gegenden der Welt. Um einen Eindruck davon zu bekommen: Bisher wurden
in der Region Koh Ker (Nordwesten) 1.382 Minen sowie 1.447.212 Blindgänger und
Bomben entschärft. Es halten jedoch Gerüchte an, dass bei bewaffneten
Auseinandersetzungen mit Thailand 2008 und 2009 neue Sprengkörper gelegt
wurden. Ende 2009 kam in Prasat Preah Vihear (Norden) beim monumentalen
Treppenaufgang zum Tempel ein Soldat ums Leben.
Grund genug für mich, mir das
Landminenmuseum anzusehen (www.cambodialandminemuseum.org). Gegründet von dem ehemaligen Kindersoldaten Aki Rais,
dessen Hauptaufgabe es war Minen zu verlegen, dient das Museum in erster Linie
zur Aufklärung der Bevölkerung (Eintritt frei, für Ausländer 3$) und ist an ein
Waisenhaus bzw. Rehabilitationszentrum gekoppelt. Mit den Betroffenen konnte
ich leider nicht sprechen, aber einige der Kinder haben ihre Geschichte
aufgeschrieben, wie zum Beispiel Nakin.
Und von wo kam das Zeug? ... Genau. |
Beinprothese |
Den Weg zum Landminenmuseum wollte ich
ursprünglich mit einem Ausflug zu Wat Thmei verbinden. Angeblich leben dort
junge Mönche, die sich immer wieder gerne mit Touristen unterhalten, um ihr
Englisch aufzubessern. Nachdem ich nach
rund einer Stunde Fahrt mit dem Tuk Tuk beim Museum gut durchgeschüttelt
angekommen bin, dachte ich mir, dass diese Kombination eine gute Idee war, denn
mit so einer weiten Distanz hätte ich nicht gerechnet (rund 36 km).
Auf die Mönche musste ich leider
verzichten, weil es plötzlich wie aus Eimern zu regnen begonnen hat.
Wer also
gerade bei Regen in Wien sitzt – same here. Es ist zwar wärmer, aber bei dem
Highspeed, den das Tuk Tuk drauf hatte, dann doch ziemlich kühl. Sehr sogar.
Zwischendurch blieb der Fahrer am Straßenrand stehen, um eine Regenjacke für
mich hervorzuzaubern. Sehr nett fand ich das. Trotzdem weiß ich für’s nächste
Mal: Kein Tuk Tuk ohne Regencape mehr, viele haben nämlich Plastikplanen an der
Seite runterhängen. Und der Fahrer sollte darüber nachdenken, sich sowas
zuzulegen, denn der Arme war bis auf die Knochen durchnässt, weil er mir seinen
Regenschutz überlassen hatte. Mein schlechtes Gewissen hielt sich in Grenzen.
Hätte er sich mal so eine Plastikplane zugelegt, der Gute. Er hat mir nicht so
ausgesehen, als könne er es sich nicht leisten. Gutes Trinkgeld gab‘s trotzdem.
Immerhin hat er seinen Job heute unter erschwerten Bedingungen erledigt.
Am Strassenrand werden Zucker-Zuckerln fabriziert |
Was ich mir übrigens für meine beiden
Istanbul-Urlauben nach meiner 30-Tage-Bikram-Yoga-Challenge vorgenommen, aber
doch nicht geschafft habe, stand heute schon an Tag zwei in Siem Reap am Plan:
Yoga. Ach, fein war das. Allerdings kein Bikram Yoga, sondern ganz normales.
Ein bisschen überrascht war ich schon, denn wer 90 Minuten Yoga bei 37 Grad
gewöhnt ist (auch wenn der Mai jetzt schon ein Zeiterl her ist), vermisst das
Schwitzen und die Anstrengung. Nicht ein Schweißtröpfchen hat sich erbarmt. Und
bevor blöde Kommentare kommen – nein, ich hab nicht nur zugeschaut, sondern
brav mitgemacht. Vielleicht schaffe ich es in jeder besuchten Stadt einmal zum
Yoga. Neue Challenge?
Hey! Das ist richtig interessant, und gleichzeitig traurig dass es so viele (nicht vorstellbar) Landminen gibt!
AntwortenLöschenIch hoffe du besuchst noch die Mönche ;-)
Ja ... wirklich unvorstellbar. Und die Mönche kommen noch :)
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