Seit über fünf Jahren will ich nun schon in die Fußstapfen
meines Vaters steigen und endlich fallschirmspringen. Während er früher an die
60 Sprünge absolvierte, kommt für mich freilich nur ein Tandemsprung in Frage.
Und da ich die allerbesten Freunde auf dieser Welt habe, ist dieser Traum
endlich wahr geworden. Vielen Dank an dieser Stelle nochmal für dieses einmalige
Geburtstagsgeschenk!
Ich mache mich also um 07:45 Uhr am Weg zum Flugplatz. Dort angekommen, ziehe ich erstmal skeptisch eine Augenbraue nach oben, dicht gefolgt von der zweiten. Waas? Das soll es sein? Zum Glück war das nur der erste Eindruck. Ich erkenne schnell, dass hier alles seine Ordnung hat und echte Profis am Werk sind. In Summe geht alles ruck zuck. Ich unterschreibe einen Wisch (Sicherheitshinweise, Notfallkontaktperson etc.), und dann lerne ich auch schon meinen Tandemlehrer Blake kennen, der der Inbegriff einer „coolen Socke“ ist, wie mein Vater sagen würde. Meine wichtigste Unterweisung: „The most important thing: Don’t forget to smile.“ Alles klar.
Mit mir sitzen noch zwei Schwedinnen im Mini-Flugzeug, ich
werde mich als erstes aus der kleinen Cessna fallen lassen. Nach 20 Minuten
Flugzeit ist es soweit. Blake schnallt mich an, re-checkt alles und erinnert
mich nochmal daran, zu lächeln. Dann ist es soweit, die Tür öffnet sich, meine
Beine baumeln raus und wollen sich schon verselbstständigen. „Are you ready?“
Klar, wenn du springst, spring ich auch, Jack, äh, Blake. Also Kopf zurück und
KREIIIIISSSSCHHHH!!!!!!!!! Bitte
entschuldigt diesen Ausdruck, aber es muss sein: SCHEISSE, WAR DAS GEIIIIIL! Wir
drehen einen Salto, ich habe ein, zwei Sekunden keine Orientierung …
tiefenentspannt ist zwar etwas anders, aber Angst hatte ich keine. Blake war
wirklich gut drauf „Pretty cool, ha?“ JA, VERDAMMT! Cool ist gar kein
Ausdruck. Der passende wurde noch nicht erfunden!
Woaaahhh … so einen Adrenalinrausch habe ich noch nie
erlebt. Nach 40 Sekunden öffnet sich der Fallschirm… plötzlich ist man im gefühlten Schneckentempo unterwegs. Kaum habe ich
mich halbwegs sortiert, drückt mir Blake die „Zügel“ in die Hand. Einmal rechts
ziehen und es geht nach rechts, selbes Prinzip links. Zieht man stärker, wird’s
ein schnellerer Looping. Ich zupfe natürlich ehrfürchtig nur schüchtern daran,
aber Blake gibt gleich darauf Vollgas. WOAAAAH!!!!
Obwohl ich das alles noch gerne in die Länge ziehen würde,
kommt der Boden langsam aber doch näher. Wir machen uns fertig für die Landung,
die reibungslos über die Bühne geht. Als hätte ich nie etwas anderes in meinem
Leben getan ;) Ich klopfe mir jetzt einfach mal selbst auf die Schulter, und
Blake natürlich :D. Dieser wird stürmisch umarmt, ich bin zutiefst
verknallt, schiebe es aber auf den Rausch der Endorphine. :D Ich würde am
liebsten sofort nochmal springen.
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