Deswegen (weswegen sonst?) wäre ich heute um ein Haar zu
spät zur 07.00 Uhr-Klasse gekommen. Zuerst habe ich mein Handy daheim
vergessen, dann ist mir meine Matte unterwegs auf den Boden gefallen und hat
sich über den Gehsteig ausgerollt, der Lift hat den Dienst verweigert, und ich
musste letztlich fünf Stockwerke zu Fuß hochhechten (habe ich schon erwähnt,
dass wir hier von der 07.00 Uhr-Klasse sprechen?). Ich habe mich schon vor
einer abgesperrten Tür gesehen. Das Glück war dann aber doch auf meiner Seite,
und ich musste nicht durch unlautere Umstände meine Challenge (so kurz vor dem
Ziel) abbrechen.
Zugegeben, während der ganzen Klasse war ich mit meinen
Gedanken nur halbherzig bei der Sache. Stattdessen habe ich mich seelisch auf
einen (weiteren) Sprint in die Arbeit vorbereitet. Kennt ihr aus Alice im
Wunderland den gestressten Hasen mit der Uhr, der ständig ruft: „Ich bin zu spät, zu spät, zu spät!“ Statt
Engelchen und Teufelchen sitzen er und sein Klon heute auf meiner linken und
rechten Schulter. In Stereo bekomme ich „Keine Zeit, keine Zeit, keine Zeit!“
ins Ohr gebrüllt. Ist ja schon gut, ich eile, ich fliege …
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