Ich könnte nicht behaupten, dass ich unmotiviert in die zweite
Yoga-Lesson gestartet wäre. Trotzdem war die zweite Hälfte ein kleiner Kampf.
Zum besseren Verständnis – eine Bikram Yoga Stunde besteht aus 26 Übungen
(Asanas) die innerhalb von 90 Minuten in einem 37° heißen Raum praktiziert
werden. Die erste Hälfte besteht aus Asanas im Stehen, die zweite im Liegen. Wer
allerdings meint, dass die Übungen im Liegen so anstrengend nicht sein können,
der hat noch nie eine Bikram Stunde besucht.
Kaum bin ich gelegen, wollte ich nicht mehr aufstehen und die
nächsten Übungen musste ich mir hart ertrotzen, ständig mit einem Gedanken im
Hinterkopf: „Das ist jetzt schon eine der letzten Übungen … na gut, aber jetzt
kommt nicht mehr viel … also nach dieser Asana gibt’s doch nur noch eine …
nein, zwei … was? Noch eine?“
Da die Stunde gut besucht
war, dachte ich mir, dass es dem Lehrer ja vielleicht nicht auffällt, wenn ich
eine Asana auslasse. Tja, irren ist bekanntlich menschlich. Eine kritisch nach oben
gezogene Augenbraue, ein „Oh!“ und eine
auffordernde Handbewegung später fand ich mich auch schon in der Kamel-Übung
wieder – nicht gerade meine Lieblingsübung, und ich habe sie bisher
traditioneller Weise auch gerne ausgelassen. Aber gut, ich wollte mich ja
challengen.
Weitere Challenges sind es übrigens auch sich nach der Session,
samt Dusche natürlich, in seine hautengen Jeans zu zwängen oder komplett
zerstört und ungeschminkt in die U-Bahn zu plumpsen. Mut zur Hässlichkeit – ähm,
ich meine, Natürlichkeit. Jawohl.
Der dritte Tag kann kommen, der Muskelkater darf gehen.
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