Dafür muss ich nicht früh raus – sollte ich es doch
irgendwann in die REM-Phase schaffen. Auschecken im alten Hotel, Mr. T begrüßen,
der mich zur neuen Unterkunft bringt und einchecken. Die Rezeptionistin ist
wahnsinnig nett, was mir aber leider nicht über die Tatsache hinweghilft, dass
die Aircondition nicht funktioniert.
[Ein
Schwank aus meinen AustriaAirlines-Zeiten (daran muss ich bei dem Wort
„Aircondition“ immer denken): Ich eile einer etwas verloren wirkenden Dame
entgegen und frage mit meinem strahlensten AUA-Lächeln: „Kann ich Ihnen helfen?
Mit welcher Airline fliegen Sie denn? Darf ich mal in Ihren Reiseunterlagen
nachsehen?“ Durfte ich nicht, die Dame (Marke All-inclusive-Antalya-Fliegerin)
blättert in ihrem Heftchen und murmelt: „Wortens … i hob’s glei. I fliag mit da
… na … jetzt hob i’s do grod ghobt. Ajo – mit der Air Condition.“ Gut, wie
schaffe ich es, Contenance zu bewahren? Richtig, einfach schnell weggehen. “Ach mit der Air Condition! Ja wenn das so
ist, ich wünsche Ihnen einen guten Flug! Auf Wiedersehen.“]
Zurück nach
Kambodscha und meinem brütend heißem Zimmer. Nach kurzem hin und her wird es
einfach getauscht, die Klimaanlage funktioniert. Obwohl ich mir bei dem alten
Ding plötzlich gar nicht mehr so sicher bin, ob ich sie einschalten will.
Am Weg zum Flughafen, Sylvia sollte höchst persönlich in
Empfang genommen werden, gabs noch einen Abstecher ins War Museum. Hm … dort
war eine eigenartige Stimmung. Man muss sich einen Park oder Hof vorstellen, wo
in Reih und Glied zahlreiche alte verrostete Panzer und andere Kriegswaffen
aufgestellt sind, die von der Natur malerisch eingerahmt sind. Eigentlich stand
angeschrieben, dass ich einen kostenlosen Guide anfordern kann, aber keiner der
Herren, die dort in ihren Sofas fläzten, fühlte sich bemüßigt aufzustehen.
Von
Fotos an den Wänden konnte ich erkennen, dass man dort offenbar auch echte
kleine Minen hochgehen lässt (offenbar für größere Besuchergruppen als
Attraktion oder Anschauungsbeispiel). Kurz darauf sind mir dann auch an
mehreren Stellen die Schilder „Attention – Mine!“ aufgefallen. Ist das ihr ernst?
Sind das scharfe Minen? Wissen die auch wirklich noch ganz genau, wo sie welche
verlegt haben? Und mich lassen sie hier alleine rumspazieren? SIND DIE IRRE?
Eine Gruppe Inder schreckt mich aus meiner stillen Panik
auf. Gut, wenigstens sterbe ich nicht einsam und allein. Kaum gesehen, spricht
mich die ältere der drei Damen sofort an und fragt: „You like war?“ Schön, ich
steh eh nicht so auf Smalltalk. Und wo ich herkomme ist natürlich gleich die
zweite Frage, also doch ein wenig Smalltalk. Noch während ich ihr antworte –
und das ist immerhin nur ein Wort, posiert sie neben mir, und ihr Mann macht
mit seinem Tablet ein Foto von uns. Und ich Naivling dachte immer, sowas gäbe
es nur bei den Chinesen. Sie fragt, was ich arbeite und ich antworte ihr. Sie
glaubt jetzt, dass ich Journalistin bin. Ist mir so zwischen Tür und Angel dann
letztlich auch egal, denn bis ich die APA erklärt hätte, wäre Sylvia schon drei
Mal gelandet.
Offensichtlich war ich nicht der einzige, den es dort umgehaut hat ... |
So, und jetzt ab zum Airport. Ein bisschen muss ich noch
warten und ich komme wieder mit Mr. T ins Gespräch. Mich wundert es, dass er
mit 30 noch nicht verheiratet ist. Wisst ihr wie viel eine kambodschanische
Hochzeit kostet? 3.000$. Ja richtig, Dollar und nicht Riel. Bei einem
Monatseinkommen von rund 80$ kann er lange sparen.
Und da ist sie endlich: Sylviaaaa! Yeah! Endlich wieder
jemand den ich vollquatschen kann :-). Los geht’s zum Nightmarket und leckerem Essen zu zweit.
Leider werde ich mich morgen für die Angkor-Wat-Tour von Mr.
T verabschieden müssen. Er ist einfach zu teuer, andere Tuk-Tuk-Fahrer haben
deutlich bessere Angebote. Bei fremden Verkäufern oder Fahrern habe ich kein
Problem zu handeln, aber Mr. T ist ja schon sowas wie mein Buddy … :( Aber es hilft
nichts. Ich bin Low-Budget unterwegs und
muss aufs Geld schauen. Gut, dass Sylvia da rigoros ist.
Ach und: YEAH! Endlich Angkor Wat! Ich glaube es war noch
nie jemand so lange in Siem Reap, ohne Angkor Wat gesehen zu haben …)
PS: Wer es noch nicht mitbekommen hat – ich befinde
mich NICHT auf den Philippinen und es geht mir gut. Sylvias und mein Weg wird
uns zwar nach Saigon führen, aber erst in rund zwei Wochen. Also alles gut.
PPS: Ninilein - ein batmobil extra für dich. Ich werd mal fragen, ob sie es mir einpacken können. Kisskiss
Gibs zu, das ist Mr. T (letztes Bild) ... :-)
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