Freitag, 13. Dezember 2013

Telegramm-Update

In den letzten Tagen bin ich relativ schnell von einem Ort zum nächsten gereist. Ich habe viel gesehen, neue Leute kennengelernt und das alles niederzuschreiben, würde zu lange dauern. Deswegen nur ein ganz schnelles Update:





Rückfahrt Bolaven-Plateau und Ankunft in Thakhek

Auch wenn mich jetzt so manch Daheimgebliebener hassen wird – aber auch mir ist manchmal kalt in Asien. In den Nächten sinkt die Temperatur in Laos rapide ab, und ich schlafe oft in meiner Fließjacke und frage nach einer zweiten Decke. 

Auch die Rückfahrt vom Bolaven-Plateau war recht kühl, teilweise sogar wirklich, wirklich kalt und ich hab unweigerlich an Wien denken müssen. Wieder in Pakxe angekommen, ging es mit dem Nachtbus nach Thakhek (Zentral-Laos) – eine echte Horrorfahrt von fünf Stunden, denn es hat keine 30 Minuten gedauert, bis sich ein Mädl hinter mir begonnen hat zu übergeben. Und das ging dann in regelmäßigen Abständen so weiter, bis ich in Thakhek angekommen bin. 

Der Engländer und ich waren die einzigen, die dort ausgestiegen sind, was mich recht gewundert hat, denn hier kann man den berühmten Lao Loop machen, sprich 3-4 Tage mit dem Moped eine bestimmte Route abfahren. Der Engländer wollte das gerne machen und ich hoffte, ihn dadurch los zu werden. Mittlerweile ging er mir mit seiner Art ziemlich auf die Nerven. In dieser Nacht war ich aber froh, nicht alleine zu sein, weil am Bahnhof keine Menschenseele zu sehen war. Das reservierte Zimmer im Guesthouse war auch bereits vergeben, also neue Unterkunft suchen. 

Ethnic Village/Bolaven Plateau

So manches Kind raucht dort schon ...









Thakhek

Am nächsten Morgen haben wir im geplanten Guesthouse eingecheckt, und ich habe mir für 4€ den Luxus eines Einzelzimmers gegönnt, denn ich gierte nach Privatsphäre und zwar ganz dringend. 

Nachdem ich mich immer noch weigere ein eigenes Moped zu fahren (obwohl ich es auf einer geraden Strecke ausprobiert habe und es wirklich nicht schwer ist), habe ich kurzerhand einen Einheimischen von der Rezeption angeheuert und bin mit ihm ein bisschen durch die atemberaubende Karstlandschaft gefahren. 

(Meine Bedenken selbst ein Moped zu fahren  rührt vielleicht auch daher, weil ich auf den 4.000 Inseln während einer Fahrradtour fast ein Huhn gekillt hätte. Sorry Thomas! Aber die Betonung liegt auf „fast“.)
Auf der ganzen Reise habe ich bisher kaum Österreicher getroffen, am Abend haben sich allerdings gleich vier davon am Lagerfeuer eingefunden. Darunter auch ein uriger Wiener, der bereits seit drei Jahren reist. Da klappt einen kurzfristig die Kinnlade runter. Und echtes wienerisch war Musik für meine Ohren.


Vientiane

Nachdem ich keinen Bock auf den Lao Loop hatte, ging‘s am nächsten Tag weiter nach Vientiane. Diesmal mit einem Bus untertags – von Nachtfahrten hatte ich erst mal genug. Von der Stadt habe ich mir nicht viel erwartet, da jeder von Luang Prabang schwärmt und die Hauptstadt dagegen wenig Reiz hat. 

Deswegen wollte ich auch nur über Nacht bleiben, und am nächsten Tag nach Vang Vieng weiterfahren. Trotzdem hat sich der kurze Stop-over total ausgezahlt, weil ich beim Abendessen eine andere Österreicherin kennengelernt habe (nach ca. 30 Minuten quatschen, sind wir dann auch draufgekommen). Sie wird für ein Jahr in Pakxe arbeiten und es war wirklich ein wunderschöner und entspannter Abend.
In Vientiane hatte ich auch die erste Lao Massage meines Lebens – extrem empfehlenswert. Das war vermutlich die beste Massage, die ich jemals genießen durfte. Und mittlerweile bin ich ja schon sowas wie ein Profi was das angeht ;)


Hoch hinaus in Vang Vieng & revidierte Meinung über Engländer

Auf der Busfahrt nach Vang Vieng habe ich einen anderen Engländer kennengelernt, Andy. Er hat wirklich meine etwas angeschlagene Meinung über dieses Insel-Völkchen revidiert. Andy ist bereits seit 13 Monaten in der Weltgeschichte unterwegs, nicht schlecht für seine 23 Jahre. 

Nachdem ich mir während der Reise noch nichts wirklich Teures geleistet habe, beschloss ich kurzerhand eine Ballonfahrt zu machen – immer noch weit günstiger als in Österreich. Eine kluge Entscheidung, denn die Aussicht auf die Karstlandschaft, wofür Vang Vieng bekannt ist, war unglaublich. Die Ort hier ist eigentlich auch für Party, Saufgelage und Tubing bekannt. Aber diese Zeiten dürften größtenteils vorbei sein. Gut so, jetzt ist es die richtige Mischung aus Abendunterhaltung und Schönheit der Natur. 

 








 






Kurzum …

… mir geht es extrem gut. Das „Alleine-reisen“ fühlt sich an, als hätte ich nie etwas anderes getan. Kaum zu glauben, dass ich schon fast 1 ½ Monate unterwegs bin! 


Und sonst?

  •  Habe heute den ersten Kaffee meines Lebens getrunken – war gar nicht schlecht! Sogar richtig gut.
  • Bin süchtig nach Coconut-Shake
  • Liebe meinen safrangelben Schal (eignet sich als Polster, Schlafmaske, schützt vor der Sonne, wärmt, bedeckt die Schultern, um die Einheimischen nicht zu beleidigen)

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